13.09. - 21.09.22 Frankreich, Bretagne

Pointe du Grouin mit der sich parallel dazu hinziehenden Felseninsel Ile des Landes

Unserer Weg entlang der Küste der Bretagne bringt uns in das Département Ille-et-Vilaine, genauer gesagt an die Landspitze Pointe du Grouin mit der sich parallel dazu hinziehenden Felseninsel Ile des Landes. Die kleine Insel ist bei einer Breite von maximal 100 Metern ca. 1 km lang, felsig und ein Vogelschutzgebiet. Schichten von Algen und vielfarbigen Flechten überziehen die ansonsten kahlen Felsen. Wir sehen nur ein paar Möwen und einige der dem Kormoran sehr ähnlich sehenden Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis). Dieser Küstenabschnitt wird auch Smaragdküste genannt. Da der Himmel sehr wolkig ist, kommen wir leider nicht in den Genuss des smaragdgrün schimmernden Wassers. Wir machen noch einen Spaziergang über einen Teil des hier verlaufenden Zöllnerpfades, der entlang der Küste hohlwegartig, von hohem Farn eingefasst ist. Auf dem Weg zurück zum Sprinter kommen wir wieder an den herrlich duftenden Hecken aus ansonsten eher unscheinbar blühenden Osmanthus Sträuchern vorbei.

In Rotheneuf möchten wir gerne den am Strand gelegenen Skulpturengarten besichtigen. Der große Parkplatz ist natürlich mal wieder nur für PKW´s und nachdem wir endlich im Ort einen Parkplatz gefunden haben, müssen wir feststellen, dass heute der Garten geschlossen bleibt. Stand leider nicht im Internet und war auch nur durch Nachfrage im Restaurant zu klären. Wir machen statt dessen in der Nähe einen kleinen Strandspaziergang und fahren dann weiter nach Saint-Malo. Hier wollen wir uns morgen mit lieben Nachbarn treffen, die auch gerade durch Frankreich touren und außerdem haben wir übermorgen einen Termin in der Mercedes Werkstatt wegen unserer nicht funktionierenden Klimaanlage.

Saint-Malo hat ca. 47.000 Einwohner und ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste. Aufgrund ihres originalgetreu wiederaufgebauten historischen Stadtkerns sowie ihrer Festungsanlagen zählt Saint-Malo zu einem der meistbesuchten Orte Frankreichs.

Altstadt Saint-Malo

Wir parken auf dem riesigen Parkplatz „Paul Feval“ in der Nähe des Hippodrome de Marville, der auch einen Bereich für Wohnmobile ausweist. Am nächsten Morgen holen Sonja und Peter uns mit ihrem PKW ab und wir fahren gemeinsam an den Rand der Altstadt. Für PKW´s gibt es dort jede Menge Parkplätze, für Wohnmobile jedoch ganz und gar nicht.

Altstadt Saint-Malo

Wir beginnen unseren Rundgang durch die Altstadt an der Porte Saint-Louis und gehen direkt hoch auf die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Stadtmauern. Von dort umrunden wir die Altstadt im Uhrzeigersinn. Der historische Stadtkern intra muros (innerhalb der Stadtmauern) macht rd. 20 % der Gesamtfläche der Stadt aus und wird von drei Seiten vom Wasser umspült. Auffällig sind die trutzig wirkenden Häuser mit ihren markanten Kaminen. Unser Rundgang führt uns entlang der Seeseite mit ihren Ständen und der kleinen Festungsinsel „Le petit Bé“. Immer auf der einen Seite die engen Straßen der Stadt, auf der anderen die Aussicht auf den Hafen, die Strände und die Forts. Die Festung Tour Bidouane schauen wir uns genauer an und genießen den Ausblick . Durch die Porte Saint Thomas gelangen wir in die Altstadt, besuchen die Cathedrale Saint-Vincent mit ihren bunten Glasfenstern, schlendern durch die Gassen und stärken uns an einer Auswahl Galettes (herzhaft) und Crepes (süß). Der Teig wird in Frankreich übrigens aus Buchweizenmehl gemacht und nachdem ich mich damit eingedeckt habe (farine de sarrasin) übernehme ich diese Verbesserung meiner Crepes- Rezepte gerne.

Hochseeschiff im Innenhafen von Saint-Malo.

Auf dem Rückweg zum Sprinter ist uns der direkte Weg entlang der Küste versperrt, da die Schleusenbrücke zur Einfahrt in den Innenhafen in Aktion ist. Wir müssen deshalb einen Weg um das Innenhafenbecken herum nehmen und werden für diesen Umweg mit einer grandiosen Aussicht auf Saint-Malo und ein einfahrendes Hochseeschiff belohnt.

Ein Tag in Saint-Malo.

Am nächsten Morgen finden wir uns in der Mercedes Werkstatt ein. Nach zwei fruchtlosen Versuchen in anderen Städten wurde uns dieser Termin über den sehr hilfreichen Servicedienst von Mercedes vermittelt. Die Diagnose ist bald gestellt. Eine Undichtigkeit im Kühlmittelleitungs-system. Wäre alles kein Problem, aber das erforderliche Ersatzteil ist nicht zu bestellen. Und zwar weder in Frankreich noch in Deutschland! Aber Spanien hat noch 3 Stück.

Jetzt wird es kompliziert, da eine Lieferung über Landesgrenzen nicht möglich ist. Ja – das ist EU! Nun gut – wir reisen ja nach Spanien. Also bitten wir um einen Werkstatttermin in San Sebastian. Das geht aber nicht im passenden Zeitfenster. Also ordern wir das Teil nach San Sebastian – was wir haben das haben wir - und lassen einen Werkstattaufenthalt in Malaga vereinbaren. Mal sehen wie das weitergeht.

 

In Saint-Malo scheint es übrigens öfters zu regnen. Da wachsen die Blumen schon aus den Gummistiefeln ;-)

Hortensien, Blumen, Gummistiefel

Unser nächstes Ziel ist Cap Frehel. Leider ist der großzügige Teil des Parkplatzes mal wieder nur für PKW und die 6 Womoplätze sind alle besetzt. Wir kehren um und finden eine Parkmöglichkeit an der G8. Von dort fahren wir mit den Rädern zurück zum Parkplatz und wandern um das Cap. Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein und schwarzem Schiefer. Sie fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 70 m. Auf den Wiesen, die das Kliff bedecken, blühen Stechginster und Erika.

Cap Fréhel ist ein Vogelschutzgebiet, das eine Vielzahl an Brutvögeln beherbergt. Am zahlreichsten sind Krähenscharben und Silbermöwen, aber es kommen auch Papageitaucher und Eissturmvögel vor. Am Kap stehen zwei Leuchttürme. Einer stammt aus dem 17. Jahrhundert, der andere aus dem Jahre 1950 und ist knapp 33 m hoch. Vom Leuchtturm aus führt ein schmaler Fußweg am Hochufer entlang und ermöglicht Ausblicke auf die bizarren Felsformationen an der Küste und auf die Vogelfelsen. Ein Aussichtsbalkon wurde errichtet und Reliefs der hier brütenden Vogelarten wurden in den Stein gemeißelt. Der markanteste Felsen ist von Vogelkot bedeckt und Hinweistafeln weisen ihn als Nistplatz der Papageientaucher aus. Leider sind auch mit Zoom und genauer Beobachtung nur einige Tauben zu erkennen. Schade, ist wohl die falsche Zeit!

Ein typisches Bild von unterwegs. Die vielen ins Meer mündenden Flüsse sind ein Paradies für Segler und andere Wassersportler.

Rd. 100 km weiter liegt die Halbinsel Plougrescant mit dem berühmten Haus zwischen den Felsen - Castel Meur. Vor über 150 Jahren erbaut, ist das alte Häuschen heute das wohl beliebteste Fotomotiv der Bretagne. Das kleine Haus schmiegt sich zwischen die Felsen und verschmilzt mit ihnen zu einem unvergesslichen Bild. Der direkte Zugang zu dem Haus – es hat mit Castel Meur, Maison du Gouffre oder Maison entre les rochers viele Namen – ist mittlerweile allerdings verboten, da es sich um Privatbesitz handelt, aber von den Wanderwegen aus bieten sich sehr schöne Ansichten des ungewöhnlichen Bauplatzes. Am einfachsten zu erreichen ist die beste Aussicht auf das Häuschen über den Parkplatz Parking Plougrescant. Für Wohnmobile gibt es auf dem Parkplatz eigene Stellplätze, das Übernachten ist hier jedoch nicht gestattet. Wenige Schritte entfernt vom Parking öffnet sich die Aussicht auf das berühmte, kleine Haus. Mit ein wenig Glück stehen keine Autos davor und der Blick ist unverfälscht.

Castel Meur, Haus im Felsen, Bretagne, Frankreich, Haus, Felsen, Meer

Mindestens ebenso faszinierend wie das Haus zwischen den Felsen sind die fantastisch geformten Steine am Ufer rund um die Site Gouffre, die einen weiten Blick über das ausschweifende Küstengebiet und den vorgelagerten Inselteppich ermöglicht. Die Felsen der Uferlandschaft bestehen aus verstreuten Steinen vulkanischen Ursprungs und sehen wild und malerisch aus.

Die berühmte rosa Granitküste "Côte de Granit Rose" ist ein Teil der Nordküste der Bretagne in der Nähe von Lannion. Felsformationen aus uraltem Granit-Gestein verwandeln die Küste in eine unwirkliche Landschaft voller Objekte, die aus einer Welt zu sein scheinen, in der die Naturgesetze aufgehoben sind. Sie gehört zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten dieser Gegend.

In Tregastel parken wir am Aquarium Marin de Tregastel und machen von dort aus eine kleine Wanderung um die Ile de Renote. Die Gegebenheiten sind perfekt, es ist kurz vor Sonnenuntergang und die tiefer sinkende Sonne lässt die rosa Granitfelsen leuchten. Der Rundweg bietet wunderbare Aussichten auf die teils skurrilen Felsen, die gigantischen abstrakten Skulpturen moderner Bildhauer gleichen. Aber auch die gegenüberliegende Küste von Ploumanach und der Leuchtturm Phare de Men Ruz sind gut zu erkennen.

Nach dem Rundgang fahren wir zu dem Parkplatz „Place du Marche“, der an der Straße „Place Sainte-Anne“ zwischen zwei Kreisverkehren liegt und verbringen hier die Nacht. Am nächsten Morgen möchten wir den Phare de Men Ruz anfahren, aber schon kurz vor dem Ort Ploumanach ist alles für Wohnmobile gesperrt. Da auch das Wetter nicht mitspielt entscheiden wir uns dazu weiterzufahren.

Tregastel

"Côte de Granit Rose" - die berühmte rosa Granitküste

Nach weiteren 100 km entlang der Küste erreichen wir Menez Ham (Meneham) einen Weiler in der Gemeinde Kerlouan im französischen Departement Finistère. Abwechselnd ein Lebensraum für Soldaten, Zollbeamte und dann Bauern, Fischer und Algenarbeiter, wurde das Gelände ab den 1950er Jahren allmählich verlassen, bevor es zwischen 2004 und 2008 restauriert wurde. Der Besuch des Dorfes ist übrigens kostenlos und ein nahegelegener ebenfalls kostenfreier Parkplatz bietet auch Wohnmobilen genug Raum.

Das hinter riesigen, bizarr geformten Felsbrocken versteckte ehemalige Fischerdorf mit den reetgedeckten Häusern hat sich seinen Charme aus alten Zeiten bewahrt. Insbesondere das zwischen Felsen eingezwängte Wachhaus aus dem 17. Jh. erinnert an Castel Meur und ist ein schönes Fotomotiv. Es wurde zur Überwachung der Küste erbaut und ist das einzige Gebäude mit Blick auf das Meer. Die anderen Häuser haben lieber den Schutz hinter den Felsen ein Stück landeinwärts gesucht. Als am Abend die Sonne untergeht mache ich mich noch mal mit der Kamera auf den Weg ins Dorf. Jetzt wird deutlich, dass wir von der rosa Granitküste noch nicht weit entfernt sind.

In den Museumsräumen werden alte Luftbildkarten und andere historische Dokumente zum Leben im Dorf präsentiert und ein Gasthaus sorgt für das leibliche Wohl. Die Lebensbedingungen waren schwierig. Die Nähe des Meeres, die Kargheit des Bodens und die Winterstürme erleichterten das Leben der Dorfbewohner nicht gerade. Um überleben zu können, wandten sie sich auch der Küstenfischerei und der Ernte von Algen zu. Die Algenernte war eine aufwendige und körperlich schwere Arbeit. Nach dem Brennen der Algen in speziellen Öfen wurde aus der Algenasche Soda gewonnen.

Menez Ham - Dorf, Fauna und Flora

Drei an einem Tag. Drei was? Leuchttürme natürlich und dementsprechend jede Menge Treppen! Unsere heutige Tagesetappe führt uns zum Phare de Trezien, Phare de Kermovan und zum Phare de Saint Mathieu. Aber der Reihe nach.

Phare de Trézien, Leuchtturm

Phare de Trézien ist der Name eines 1894 erbauten Leuchtturms, der rd. 500 m landeinwärts in der Gemeinde Plouarzel im Département Finistère liegt und die Grenze des Atlantiks zum Ärmelkanal markiert. Er– sowie die beiden im Folgenden beschriebenen Leuchttürme – weisen den Weg zur Chenal-du-Four-Passage, einem wichtigen Seeweg zwischen Festland und Molène-Archipel.

 

Mit einer Höhe von 37,20 m und einer Reichweite von 40 km ermöglicht der Leuchtturm von Trézien den Schiffen, sich von der Spitze von Pen Hir aus, auf den Leuchtturm von Kermorvan auszurichten, um den ersten Teilen der Strecke im Kanal von Four zu folgen.

 

Nach 182 Treppenstufen haben wir die Aussichtsplattform erreicht und können den 360 Grad Rundumblick genießen. Ein geräumiger Parkplatz liegt direkt am Fuß des Leuchtturmes.

 Phare de Kermovan, Leuchtturm

Weiter geht es zu der Nummer zwei – dem Phare de Kermovan. Ca 700 Meter vor dem Beginn der Halbinsel Kermovan liegen kostenfreie Parkplätze die auch für Womo´s zugänglich sind. Wir entschließen uns hier zu halten, da die am direktesten gelegenen Parkplätze eigentlich immer nur für PKW erreichbar sind. Der Parkplatz direkt am Beginn der Halbinsel erweist sich aber als Ausnahme von dieser Regel. Wir wandern im Uhrzeigersinn und gelangen so zuerst an den mit seinen 20 Metern nicht ganz so hohen Phare de Kermorvan. Er besitzt eine Leuchtweite von rd. 40 km und ist das Bindeglied zwischen den Leuchttürmen Saint-Mathieu und Trézien an der Four-Passage. 1849 wurde er auf einem Felsen am Ende der unter Naturschutz stehenden Kermorvan Halbinsel erbaut und stellt den am westlichsten gelegenen Leuchtturm auf dem französischen Festland dar. Der Zugang zum Turm wird über eine Brücke aus Granit sichergestellt. Der Leuchtturm ist nicht zu besichtigen. Seit 1994 wird er aus Brest ferngesteuert.

Phare de Kermorvan, Leuchtturm, Halbinsel, Bretagne, Meer

Vom Leuchtturm geht es weiter entlang des Plage de Porz Pabu – sehr idyllisch aber bei dem Wetter nicht sehr verlockend – bis zu der kleinen Insel Îlette mit der Ruine des Fort de l'Îlette de Kermorvan. Entlang der Küste können wir Kormorane beobachten. Von den sehr ähnlichen Krähenscharben unterscheiden sie sich durch einen kleinen, weiß befiederten Fleck unterhalb des Schnabels.

Halbinsel Kermorvan, Leuchtturm, Meer

Wanderung auf der Halbinsel Kermovan.

Am späten Nachmittag erreichen wir den dritten im Bunde, den Phare de Saint Mathieu. Er ist auch der fotogenste Leuchtturm dieser Drei. Da er nicht nur einen beeindruckenden Turm sondern direkt daneben auch eine alte Klosterruine bietet. Zusammen betrachtet ein sehr ausgefallenes, kontrastreiches Fotomotiv.

Der 37 Meter hohe Phare de Saint-Mathieu wurde auf dem Gelände der alten Abtei Saint-Mathieu errichtet. Seine Leuchtweite beträgt rd. 55 km. Er ist zu besichtigen und als wir nach 163 Treppenstufen die Aussichtsplattform erreichen haben wir nicht nur einen super Ausblick sondern auch ziemlich müde Beine. Der Bau des heutigen Phare de Saint-Mathieu wurde 1835 begonnen. Dafür wurden auch Teile der alten Abtei abgerissen. 1963 bekam der Leuchtturm sein heutiges Aussehen - weiß mit roten Streifen und der Aufschrift „SAINT-MATHIEU“.

Bei der denkmalgeschützten Ruine der Abtei Saint-Mathieu de Fine-Terre handelt es sich um eine ehemalige Benediktinerabtei. Die älteste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1110. In seiner wechselvollen Geschichte wurde das Kloster mehrfach zerstört und ausgeraubt, aber auch wieder aufgebaut. Ursprünglich diente der große Turm der Klosterkirche als Leuchtturm und wurde auch von den Mönchen betrieben. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgegeben und Staatseigentum. Teile der baulichen Anlagen des Klosters wurden verkauft und lange Zeit als Steinbruch missbraucht. Die vom Verkauf nicht umfasste Klosterkirche verfiel zwar weiterhin blieb aber erhalten. Bemerkenswert ist die erhebliche Neigung der Anbauten auf der Südseite. Ihre Ursache ist unklar, aber da die aktuelle Neigung der Mauern bereits seit langer Zeit besteht, geht man momentan von ihrer Standfestigkeit aus.

Leuchtturm Phare de Saint-Mathieu

Phare de Saint Mathieu

Sonnenuntergang

Die Kombination von modernem Leuchtturm und alter Klosterruine ist faszinierend und sehr reizvoll und ich habe viel Freude daran die verschiedenen Perspektiven zu entdecken und festzuhalten. Der große Parkplatz am Fuß des Leuchtturms ist mal wieder – ja genau – nur für PKW. Für Wohnmobile finden sich Parkmöglichkeiten am Rand der Hauptstraße zur Meerseite hin. Dort erleben wir dann auch noch einen schönen Sonnenuntergang und verbringen eine ruhige Nacht.

Abteiruine Saint-Mathieu de Fine-Terre und Phare de Saint Mathieu
Phare du Petit Minou

Was die Leuchttürme angeht sind wir auf den Geschmack gekommen und steuern am nächsten Tag den Phare du Petit Minou an. Er liegt landschaftlich recht nett und sehr abgelegen, erfüllt aber unsere Erwartungen überhaupt nicht und so fahren wir zügig weiter. Brest umfahren wir und steuern unser nächstes Ziel die Saint-Guénolé Landévennec an. Was wir nicht wissen, ist das unweit der alten Abtei, deren Ruine wir besichtigen möchten eine Neugründung des Benediktinerklosters erfolgte. Wir folgen den Wegweisern, freuen uns über großzügige Parkplätze und es braucht einige Zeit, bis wir unseren Irrtum erkennen und die Klosterruine finden.

Klosterruine Saint-Guénolé Landévennec

Diese wurde durch irische Mönche im Jahre 485 n. Chr. gegründet. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgehoben und die Klostergebäude kurz darauf zerstört.

 

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Ruinen der alten Abtei erfolgten dann im Jahr 1958 eine Neugründung des Benediktinerklosters mit entsprechendem Klosterneubau.

Nunmehr kann die Klosterruine gegen Eintritt besichtigt werden. Es ist auch ein kleiner Souvenirladen und ein ganz nettes Museum angeschlossen.

Klosterruine Saint-Guénolé Landévennec

Unsere nächste Station ist Locronan. Der malerische Ortskern vermittelt den Eindruck, dass hier seit dem Mittelalter die Zeit stillsteht und hat es so geschafft, in den exklusiven Club der ‘Besonders malerischen Orte’ der Bretagne und der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ aufgenommen zu werden. Deshalb wird es auch gerne als Filmkulisse gebraucht. Die Filme Tess, Silas und Schatzinsel wurden in Teilen hier gedreht. Der Name Locronan leitet sich vom heiligen Ronan ab – einem aus Irland stammenden Mönch, der im 11. Jahrhundert die Einwohner christianisierte und den Ort gründete. Im Mittelalter basierte der Wohlstand auf die Herstellung hochwertigen Segeltuches, mittlerweile eher auf den in Scharen durch den Ort strömenden Touristen. Der Ort ist für den normalen Autoverkehr gesperrt, aber vor Locronan gibt es mehrere große Parkplätze, auf denen auch Wohnmobile einen Platz finden.

Locronan, Mittelalterliche Stadt, Frankreich

Elegante Häuser umschließen den Hauptplatz. Die Kirche Saint-Ronan und die daran anschließende Chapelle du Pénity haben eine gemeinsame Fassade und im Inneren sehr schöne Bleiglasfenster. Auch die Nebenstraßen werden von hübschen, aber schlichteren Häusern gesäumt. Es lohnt sich das Bekleidungsgeschäft an der rechten Seite des Marktplatzes zu besuchen und das nicht nur wegen der hübschen Textilien. Aufgrund der Höhe der Kirche und des begrenzten Raumes des Platzes ist es schwer eine gute Fotoposition zu finden. Der Ausblick aus dem Fenster besagten Geschäftes im ersten Stock löst das Problem sehr zufriedenstellend.

Locronan

Der beliebte Badeort Morgat (bretonisch Morgad) liegt in einer geschützten Bucht an der Südspitze der Halbinsel Crozon im Département Finistère (Bretagne). Ehemals ein kleiner Sardinenhafen, wurde Morgat 1883 von dem Industriellen Peugeot entdeckt. Dies leitete die Entwicklung zu einem mondänen Seebad ein.

Grotten von Morgat

Uns interessieren aber weniger die prächtigen, alten Villen und wetterbedingt auch nicht der lange Sandstrand. Wir sind wegen den Grotten von Morgat hierhin gekommen. Nachdem wir den Sprinter auf einem Parkplatz direkt hinter dem kleinen Wohnmobilstellplatz (nur mit spezieller Parkkarte zu nutzen) geparkt haben, buchen wir in der Touri-Info einen Bootausflug zu den bekannten Meeresgrotten.

Die Tour beginnt direkt am Eingang zu dem kleinen Yachthafen. Mehrmals täglich starten von hier kleine Boote zu einer Rundtour durch die Grotten. Diese werden unterteilt in die "Großen Grotten" im Süden und die "Kleinen Grotten" im Norden von Morgat. Wir fahren drei große Grotten an, in die das Boot hineinfahren kann und an unzähligen kleinen Grotten/Höhlen vorbei.

Grotte de l'Autel die Altarhöhle bei Morgat

Eine der größten Meereshöhlen ist die Grotte de l'Autel die Altarhöhle. Sie reicht rd. 80 Meter in den Fels hinein und ist mit ihrem extrem farbigen, quarzhaltigen Gestein besonders eindrucksvoll. Leider wird die Bootstour nur auf Französisch kommentiert, aber wir sind trotzdem mit der Tour zufrieden und erfreuen uns an der vielfältigen Natur.

Bootstour zu den Grotten von Morgat

An einer der gefährlichsten Stellen der bretonischen Küste – der Landspitze von Cornouaille - erhebt sich der Leuchtturm von Eckmühl (Phare d’Eckmühl) über das Meer. Mit seiner Höhe von fast 60 Metern zählt er zu den höchsten Leuchttürmen Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Finistère.

Phare de Eckmühl

Direkt am Leuchtturm befinden sich große Parkplätze, die in der Nachsaison recht leer sind.

 

Jetzt bei Ebbe ist der Geruch nach moderndem Seetang recht heftig. Da werden wir uns nach der Besichtigung für die Nacht ganz bestimmt ein anderes Plätzchen suchen.

 

Zwischen uns und dem Panoramablick an der Spitze des Leuchtturmes liegen 307 Stufen.

 

Phare de Penmarc’h

Treppe im Phare de Eckmühl

Die lange Wendeltreppe fordert aber nicht nur unsere Kondition heraus, sondern auch meinen Fotografenblick. Gibt sie doch ein hervorragendes, schon künstlerisch wirkendes Fotomotiv ab. Oben angekommen genießen wir die Panoramaaussicht auf Küste und Ozean mit den Glénan-Inseln der Insel Sein und dem älteren, deutlich kleineren Phare de Penmarc’h.

1882 beschloss der französische Staat die Modernisierung der Leuchtsignale an der Küste. Der dem Phare d’Eckmühl jetzt vorgelagerte 40 Meter hohe Phare de Penmarc’h war für dieses neue Konzept aber nicht geeignet und so wurde ein Neubau beschlossen. Finanzielle Unterstützung erhielt man durch die Marquise Adélaïde-Louise d’Eckmühl de Blocqueville, die in ihrem Testament eine Summe von 300.000 Francs zur Errichtung eines Leuchtturms verfügte um ihrem Vater dem Prinzen von Eckmühl, ein Denkmal zu setzen. Um den Wünschen der Stifterin gerecht zu werden, zog man einen Pariser Architekten zum Leuchtturmbau hinzu und investierte in Kersanton-Granit und Elemente aus Mahagoni, Opalin und Bronze.

Leuchtturm von Eckmühl (Phare d’Eckmühl)